Trainingslager Fuerteventura vom 14. bis 28. Februar 2015

28.02.2015

Nach Mallorca im letzten Jahr ging es dieses Jahr zum Trainingslager auf die Kanaren nach Fuerteventura, genauer gesagt in das berühmte und bei Triathleten sehr beliebte Las Playitas Sports Resort im Südosten der Insel. Dass dort neben einem Haufen sportverrückter Amateure auch das Who is Who der Triathlonszene trainiert, konnten wir gleich beim ersten Abendessen feststellen: Neben den Raelert-Brüdern und dem spanischen Weltmeister Javier Gomez wurden der Hawaii-Sechste Nils Frommhold, Kurzdistanz-Profi Steffen Justus und Nachwuchshoffnung Maurice Clavel gesichtet. In der zweiten Woche kamen noch Hawaii-Sieger Thomas Hellriegel und Jan Raphael dazu. Ein Indiz dafür, dass die Bedingungen hochprofessionell sind. In so einem Umfeld macht das Trainieren natürlich noch mehr Spaß und Motivationsprobleme entstehen erstmal keine. Organisiert wurde das zweiwöchige Camp von Hannes Hawaii Tours und dem Professional Endurance Team unter Leitung der dreimaligen Norseman-Gewinnerin Susanne Buckenlei.

Durch den recht frühen Zeitpunkt zu Beginn der Saison war der Einstieg in das Radtraining sehr dosiert. Die im Vergleich zu Mallorca geringeren Radumfänge hatten ihren Grund aber auch im phasenweise extremen Wind. Dadurch war die Belastung spürbar höher. Gefahren wurde im 3-2-3-2-Rhythmus, dazwischen jeweils ein (Rad-)Ruhetag. Geleitetes Schwimmtraining fand morgens vor dem Frühstück statt, daneben waren die Bahnen im olympischen 50-Meter-Becken jeweils nachmittags für freies Training reserviert. Auch zum Laufen waren die Bedingungen bestens: Die verschiedenen Runden durch die karge Lavawüstenlandschaft waren gut ausgeschildert und bis zu 15 km lang. Auch hier war der Trainingseffekt durch den Wind und das ständige Auf und Ab sicher größer als auf den heimischen Laufrunden am Rhein. Ergänzend wurde fast jeden Nachmittag Stabilitätstraining und Dehnen angeboten. Abgesehen vom Wind war das Wetter bis auf einen Tag mit Regenschauern geprägt von Sonne und angenehmen Temperaturen, so dass die Trainingspläne ziemlich genau umgesetzt werden konnten und der nachmittägliche Cappuccino ein besonderer Genuss war. Neben dem normalen Rad-, Schwimm- und Lauftraining wurden auch ein paar besondere Trainingsreize gesetzt: In der ersten Woche stand Kraftausdauertraining am Berg auf dem Programm, also mit dem großen Kettenblatt 2-5 mal hintereinander einen längeren Anstieg hoch. In der zweiten Woche wurde gemeinsam der sogenannte Leuchtturmlauf in Angriff genommen. Auch hier waren einige Höhenmeter zu bewältigen, darunter ca. ein Kilometer mit Steigungen von mehr als 10{f62b746d56fe1b74915a4d8d69499be09d119623922d98eb0a5fbf2b95afe043}. Für den nötigen Energienachschub war ebenfalls ausreichend gesorgt: Das Buffet für Frühstück und Abendessen ließ kaum Wünsche offen. Neben der Nahrungsaufnahme stand dabei das (nicht wirklich ernsthafte) Fachsimpeln mit den Trainingskollegen im Mittelpunkt. Diskutiert wurden die unterschiedlichen Trainingsphilosophien „Weniger ist mehr“ und „Viel hilft viel“ sowie die richtige Ernährungsstrategie (low-carb oder high-carb). Einig geworden sind wir uns nicht, aber lustig war’s allemal.